Die Mehrheit sind wir - 89% für mehr Klimaschutz
Episode 66 – Mai 2025
“This story is part of The 89 Percent Project, an initiative of the global journalism collaboration Covering Climate Now.”
In den letzten Jahren gab es eine ganze Reihe von Studien, die zeigen: Deutlich mehr Menschen befürworten den Kampf gegen die Klimakrise und fordern Massnahmen von ihren Regierungen, als sie selbst glauben. «Covering Climate Now», ein globales Netzwerk von Klimajournalist:innen, will mit der Kampagne «89 percent project» auf diese verzerrte Wahrnehmung aufmerksam machen. «treibhaus – der klimapodcast» gehört zu den Partnermedien dieser Kampagne. Mit der aktuellen Episode wollen wir deshalb der Frage nachgehen, woher diese verzerrte Wahrnehmung kommt, dass wir, die mehr Klimaschutz fordern, zu einer Minderheit gehören. Um Antworten zu finden haben wir mit dem Verhaltensökonomen Armin Falk von der Universität Bonn gesprochen.
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Die Hintergrundinformationen zur Episode
Armin Falk gehört zu einer Gruppe von Ökonom:innen der Universtäten Bonn, Frankfurt und Kopenhagen, die sich für unser Verhalten in Bezug auf die Klimakrise interessieren. Letztes Jahr haben sie im Magazin «Nature Climate Change» eine Studie veröffentlicht, für welche die Forschenden 130`000 Menschen in 125 Ländern nach ihrer Unterstützung für Klimaschutzmassnahmen befragt hatten. Die repräsentative Studie zeigt, dass 89 Prozent der Weltbevölkerung finden, dass ihre Regierungen mehr für den Kampf gegen den Klimawandel unternehmen sollten. Zu ähnlichen Ergebnissen kam der «People's Climate Vote» der Universität Oxford von 2024. Und schliesslich zeigen auch die Befragungen des «Yale Program on Climate Change Communication» in den USA, dass selbst in diesem stark polarisierten Land eine Mehrheit der Bevölkerung entweder alarmiert oder zumindest besorgt über die Klimakrise ist. Und trotzdem gelingt es lauten und gut finanzierten Interessensgruppen immer wieder, die Bevölkerung und Politik glauben zu lassen, dass nur eine Minderheit eine griffige Klimapolitik unterstützt – und damit auch, den ungerechten und zerstörerischen Status Quo zu verteidigen.