Eine ölige Lobby
Episode 8 – Juni 2020
Welche Macht übt die Erdöllobby aus, in der Schweiz und international, und warum halten sich Erdölkonzerne an der Macht, trotz Klimaerhitzung, trotz fallender Preise für erneuerbare Energien? Dazu die neueste Episode von «treibhaus - der klimapodcast», mit der ETH-Kimaökonomin Elise Grieg, die zur Macht der Erdöllobby weltweit geforscht hat, und mit Roland Bilang, Direktor von avenergy, der Schweizerischen Erdölvereinigung, der meint, die man könne ohnehin «das Klima nicht ändern».
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Die Hintergrundinformationen zur Episode
Nachfrage und Preis für Erdöl sind dramatisch gesunken. Grund dafür sind Verwerfungen unter den Förderstaaten und die Coronakrise. Gleichzeitig werden die erneuerbaren Energien immer günstiger. Der einzige Lichtblick am düsteren Energiehorizont seien die Erneuerbaren, sagte kürzlich Fatih Birol, der Direktor der Internationalen Energieagentur. Mittelfristig werden sich Investitionen in die Erdölförderung nicht mehr lohnen, warnen Experten.
Wir haben uns deshalb gefragt: Wie ist es möglich, dass eine billionenschwere Industrie, deren Produkt viel menschliches Leid und Umweltzerstörung anrichtet und dessen Nutzung nicht mit den globalen Klimazielen vereinbar ist, trotzdem weiterhin von vielen Staaten und ihren PolitikerInnen gefördert wird? Antworten darauf fanden wir bei der Ressourcenökonomin Elise Grieg, die zum politischen Lobbying der Erdölindustrie forscht. Die Industrie steckt jährlich mehr als 200 Millionen Dollar in Massnahmen, um strengere Umweltgesetze zu verhindern. Wir haben auch beim Schweizer Lobbyverband «Avenergy» (früher: Erdölvereinigung) nachgefragt. Dort versuchte Geschäftsführer Roland Bilang uns davon zu überzeugen, dass wir noch lange auf fossile Energien angewiesen sind. Wir hingegen kommen in dieser Episode zu einem anderen Schluss.