Gerecht für wen?
Episode 13 – November 2020
Die Klimakrise ist ungerecht, denn in der Klimakrise werden die armen, die verletzlichen Länder und Menschen noch ärmer, die Reichen aber bleiben reich oder werden noch reicher. Die Krise des Klimas ist aber auch deshalb ungerecht, weil die reichen Länder die Hauptverantwortlichen sind, während die Armen die Folgen in sehr viel grösserem Mass zu tragen haben. Wir zeigen, warum das so ist, und welche Rolle «Frontline Communities» in Zukunft spielen werden.
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Die Hintergrundinformationen zur Episode
Während die Klimakrise voranschreitet, bereiten sich immer mehr reiche Menschen auf die Katastrophe vor und kaufen sich riesige Grundstücke, auf denen sie zu überleben hoffen, sie bereiten sich auf die Krise vor. Die Reichen in den reichen Ländern haben denn auch einige Privilegien zu verteidigen – sie verbrauchen mit Abstand am meisten Ressourcen, fliegen häufiger, fahren grosse Autos, leben in grossen Häusern. Währenddem bekommen die Menschen im globalen Süden die Folgen der Klimakrise heute schon überproportional stark zu spüren bekommen. Hier stehen vor allem die sogenannten «Frontline Communities» im Vordergrund, das sind jene Gemeinschaften, die ganz besonders verletzlich sind; auf sie sollten wir mehr hören, denn ihre Erfahrungen und Kenntnisse sind wichtig, sagen Payal Parekh, internationale Expertin für Klimafragen und Menschenrechte und Jürg Staudenmann, Klimaexperte bei alliance sud. Mehr gehört werden sollten auch die besonders betroffenen Menschen in den reicheren Ländern, ältere Menschen, solche mit geringen Einkünften, Menschen die in schlecht gebauten Wohnungen leben. Bei den drohenden Hitzewellen sind sie ganz besonders verletzlich, bereits heute wissen wir, dass sie häufiger sterben, wenn es heiss wird, das betont auch Martin Röösli, Epidemiologe am Schweizerischen Tropeninstitut. Und das haben auch die Klimaseniorinnen in der Schweiz geltend gemacht, sie gehen mit ihrer Klage nun vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Warum es wichtig ist, eine diverse, plurale Sichtweise auf das Klimaproblem zu haben, und warum die Stimme der «Frontline Communities» in der internationalen und nationalen Klimapolitik gehört werden muss – das erklären wir im letzten Teil unserer Episode.
Alle politischen und aktivistischen Organisationen in der Schweiz können breiter werden. Noch gibt es viele Menschen, die nicht erreicht werden. Wer bereit ist einen Prozess der Selbstreflexion und Öffnung anzustossen, kann sich professionelle Unterstützung holen. Folgende Personen, Organisationen und Netzwerke teilen gerne ihre Erfahrungen und/oder bieten spezifische Workshops zu den Themen Inklusion, Diversity, Anti-Rassimus und Intersektionalität an.
NCBI (National Coalition Building Institute) spricht schwierige Konfliktthemen an, um friedliches und demokratisches Zusammenleben zu fördern. NCBI begleitet Lernprozesse und bietet unter anderem Workshops im Bereich Abbau von Vorurteilen, Rassismus und Diskriminierung an.
Setzt sich für die politische Partizipation von Menschen ohne Stimm- und Wahlrecht ein und fragt nach unserer individuellen und gesellschaftlichen Verantwortung für ein gerechtes politisches System.
Neue Schweizer Medienmacher*innen
NCHM* setzt sich für eine diskriminierungsfreie und inkludierende Berichterstattung ein. Sie begleiten kritisch den aktuellen Mediendiskurs, fördern die Vernetzung und den Austausch von Medienschaffenden mit Migrationsgeschichte und machen Medienhäuser für die postmigrantische Gesellschaft fit.
INES, ein Zusammenschluss verschiedener Expert*innen, entwickelt Analysen, Inhalte und Projekte in kollektiven Prozessen, um das Zusammenleben in der Schweiz zu verbessern. Das Institut sucht themenübergreifend nach Allianzen, um sich aus dem Denken in «Wir» und «Ihr» zu lösen und gesellschaftspolitische Visionen zu entwickeln. Ihr Blick gilt nicht nur den Fragen zu Migration und Rassismus, sondern auch Fragen aus den Bereichen Wirtschaf, Konsum, Umwelt, Bildung, Digitalisierung, Arbeitszukunft, Geschlechterverhältnisse etc.
Expert*innen aus dem INES-Netzwerk die Organisationen zu Organisationsentwicklung und Diversität beraten sind: Anisha Imhasly (Bern), Inés Mateos (Basel), Katharina Morawek (Zürich), Rahel El-Maawi (Zürich)
Schweizerische Konferez der Fachstellen für Integration
Die KoFI hat ein Dokument zusammengestellt mit Empfehlungen zur Konzeption von Weizerbildungen die transkulturelle Kompetenzen fördern.
Weiterbildungsplattform – network-racism.ch
Die neue Plattform des Beratungsnetzes für Rassismusopfer bietet einen Überblick über verschiedene Kurs- und Workshop-Angebote im Bereich Diskriminierungsschutz, Antirassismus und Diversity.
Ist Expertin für Migrationsfragen und Diskriminierungsschutz. Sie bietet Beratungen und Workshops an und setzt sich für nachhaltige, tragfähige, praxisorientierte und zielgruppengerechte Lösungen in der Entwicklung von Konzepten und der Implementierung von Projekten ein.
Disclaimer: Dies ist keine abschliessende Aufzählung der vorhandenen Ressourcen zum Thema.