Geld wirkt - gegen oder für das Klima
Episode 63 – Februar 2025
Versicherungen, Banken, Pensionskassen, sie investieren nach wie vor in den fossilen Sektor, und weit vorne mit dabei ist der Schweizer Finanzplatz. Die Anleger wissen zwar um die Risiken, die entstehen, dass eines Tages der fossile Sektor wertlos sein wird, dass die Carbon Bubble platzen wird, aber sie reagieren kaum oder zu langsam; der kurzfristige Profit geht vor dem Schutz des Klimas. Weder Bundesrat noch Parlament waren in der Lage, hier klare Leitlinien zu setzen, man glaubt an die Freiwilligkeit. Deshalb braucht der Finanzplatz Schweiz jetzt einen Kick - einen Kick in die Zukunft.
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Die Hintergrundinformationen zur Episode
Wir müssen nicht moralisch sein, um richtig zu handeln. Das sagt, in der Essenz, Zacharias Sautner, Professor für nachhaltige Finanzanlagen an der Universität Zürich. Denn es genügt, sich zu überlegen, wo ich mein Geld sinnvoll und sicher anlege, und das heisst: möglichst risikofrei, gewinnbringend und, ja, mit einem Nutzen für die Gesellschaft. So gesehen sind Investitionen in den fossilen Wirtschaftsbereich ausgesprochen irrational, denn wir wissen, dass dieser Sektor weder nachhaltig noch zukunftsfähig ist; die kurzfristigen Gewinne, die dieser Sektor heute noch verspricht, bezeichnet Zacharias Sautner denn auch als «Risikoprämien». Das Klima, unsere Umwelt, die Menschen - sie alle nehmen aber trotzdem Schaden, sie sind die Leidtragenden des kurzfristigen Gewinns. Und deshalb, sagen die beiden Finanzexpertinnen Asti Roesle und Nicole Gisler, braucht es die Politik und klare Leitplanken, damit der Schaden, den vor allem der Finanzplatz Schweiz anrichtet, nicht noch grösser wird. Oder anders gesehen: damit die Last von 90 Tonnen CO2, die jede:r Schweizer:in wegen des Finanzplatzes tragen muss, endlich leichter wird.