Keine Rettung des Klimas ohne China
Episode 32 – Mai 2022
Ein Drittel aller Treibhausgase werden in China emittiert, China ist bei weitem der grösste Klimasünder dieser Erde. Und die Emissionen sollen noch steigen, und zwar massiv, mindestens bis 2030. Dabei ist es nicht so, dass die chinesische Führung die Klimakrise verleugnen würde, im Gegenteil. Schliesslich setzt China alles daran, um Vorreiter zu sein bei den neuen erneuerbaren Energien. Wie lässt sich die chinesische Klimapolitik erklären, und was hat es mit den Widersprüchen, die nur allzu offensichtlich sind, auf sich?
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Die Hintergrundinformationen zur Episode
China ist von der Klimaerhitzung stark betroffen. Im Norden dehnt sich die Wüste immer weiter aus, im Süden leiden viele Regionen unter Hochwasser, und die Städte sind auf die Extremwettereignisse nicht vorbereitet. Immer mehr Menschen, machen sich Sorgen wegen der Umwelt, allerdings ist das Bewusstsein für Klimafragen in China noch immer unterdurchschnittlich. Das liegt auch daran, dass es keine öffentliche Debatte über Klimafragen gibt, das hat Howey Ou, die «Greta Thunberg Chinas» am eigenen Leib erfahren. Sie fordert in ihren Aktionen und Hungerstreiks, dass die chinesische Führung mehr tut, schneller handelt in Sachen Klima. Doch die Führung hat, zumindest vorderhand, anderes im Sinn und fördert die Kohle massiv. Bis zu 200 neue Kohlekraftwerke sollen in China gebaut werden. Gleichzeitig aber investieren viele Provinzen stark in Solarenergie und in die Windkraft, es sollen tausende Gigawatt zugebaut werden in den nächsten Jahren, und ebenso entschieden ist China bei der Förderung der Elektromobilität. Wie das alles zusammengeht, und ob die Klimaziele der chinesischen Führung überhaupt ernst genommen werden können, das untersucht Nis Grünberg, Lead Scientist am Mercator Institute for China Studies. Wir haben mit ihm gesprochen.