Von Viren und der Biodiversiät
Episode 21 – Juli 2021
Mittlerweile wissen wir, dass Covid 19 von Fledermäusen auf den Menschen übertragen wurde. Und wir wissen, dass auch andere Krankheiten, etwa Aids oder Ebola, von Wildtieren auf Menschen übersprangen. Biolog:innen sprechen da von einer Zoonose. Und solche Zoonosen, das ist die Prognose, werden zunehmen, wenn wir die Erhitzung des Planeten nicht drastisch stoppen. Denn Hitzewellen zerstören Biodiversität, und Biodiversität ist Voraussetzung dafür, dass Pathogene für den Menschen nicht gefährlich werden können.
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Die Hintergrundinformationen zur Episode
Biodiversität und die Klimafrage hängen eng zusammen. Denn nur in einer vielfältigen, diversen Natur laufen die Kreisläufe so ab, dass der Atmosphäre genügend CO2 entzogen und dann auch gespeichert wird. Biodiversität ist aber auch wichtig, weil nur eine vielfältige natürliche Umwelt Schutz bietet vor gefährlichen Krankheitserregern – darauf weist Simone Sommer, Professorin für Ökosystemforschung an der Universität Ulm mit Nachdruck hin; denn es braucht diverse Ökosysteme, damit eine Vielzahl an Tieren (und Pflanzen) mit den vielen Viren und Mikroben zurechtkommen, sie «verdünnen». In Monokulturen, in verarmten Ökosystemen setzen sich Pathogene viel schneller durch, und vor allem – sie werden unmittelbarer auf den Menschen übertragen. Auch deshalb braucht es mehr Biodiversität. Eine Diversität, die, das betont Anke Domschky, Landschaftsarchitektin an der ZHaW in Winterthur, ganz bewusst wieder «hergestellt» werden muss. Und ganz besonders in der Pflicht stehen dabei jene, die in den letzten Jahrzehnten ihren Profit aus der Zerstörung von Natur und Klima gezogen haben: die «extracting industries», also Minenkonzerne, Holzkonzerne, Nahrungsmittelkonzerne, Erdölkonzerne.