Warum Strassen blockieren
Episode 5 – März 2020
Blockierte Strassen, besetze Eingänge zu Banken, Tennisspiel in der Schalterhalle, besetzte Kohlengruben - die Klimabewegung hat in den letzten Monaten mit zivilem Ungehorsam auf sich aufmerksam gemacht. Man sei gezwungen, das Gesetz zu brechen, sagt der Mitbegründer von Extinction Rebellion, Roger Hallam, weil sich in Sachen Rettung des Klimas zu wenig tut. «Richtig so», sagt Christiana Figueras, die als Architektin des Pariser Klimavertrags gilt, und «richtig so», sagt auch der Philosoph Francis Cheneval. Und betont, dass Strafe nun mal zum zivilen Ungehorsam mit dazu gehört.
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Die Hintergrundinformationen zur Episode
Ausschlaggebend für die Episode war ein spektakuläres Gerichtsurteil Anfang dieses Jahres. Klimaaktivist*innen, die 2018 die Schalterhalle der Credit Suisse in Lausanne blockierten, hätten rechtsmässig gehandelt. Zu diesem Schluss kam ein Gericht im Vorort Renens. Dieses Urteil steht exemplarisch für die immer breiter vertretene Ansicht, dass zivilem Ungehorsam eine entscheidende Rolle im Kampf gegen die Klimakrise zukommt. Wir wollten wissen, was dahinter steckt und haben mit dem Rechtsphilosophen Francis Cheneval von der Universität Zürich gesprochen, die straf- und verfassungsrechtlichen Grundlagen der Schweiz genauer angeschaut und uns in der Klimabewegung umgehört.