Kündigen oder Kämpfen - Arbeit für eine klimagerechte Zukunft
Episode 51 – Januar 2024
Wir arbeiten in unserem Leben tausende von Stunden, aber wie wollen wir in Richtung einer klimafreundlichen Zukunft arbeiten? In dieser Episode fragen wir: Was haben Strassenblockaden, Gewerkschaften und Arbeiter*innen in Karbonbranchen miteinander zu schaffen, wenn es darum geht, einen Strukturwandel, eine “Just Transition”, voranzutreiben? Wir sprechen mit der Klimaaktivistin Selina Lerch von Renovate Switzerland, dem Soziologen und Gewerkschaftsforscher Klaus Dörre und mit Linus Dolder von Fridays for Future Deutschland.
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Die Hintergrundinformationen zur Episode
Ein Manöver zwischen zivilem Widerstand und unzähligen Sitzungen: Selina Lerch von Renovate Switzerland hat sich dafür entschieden, Klimaaktivismus als absolute Priorität zu wählen - ihre Arbeit für den Klimaschutz bleibt jedoch unentgeltlich. Hier beginnt die Diskussion um die Frage: Wer kann es sich leisten, sich umzuorientieren und gegebenenfalls drastische berufliche Konsequenzen zu ziehen, um einen Strukturwandel voranzutreiben?
Wie stehen die Belegschaften in Karbonbranchen wie der Kohle- und Autoindustrie zur Transformation? Das untersucht der Soziologe und Gewerkschaftsforscher Klaus Dörre von der Uni Jena. In dieser Episode erklärt er, warum Arbeiter*innen besonders von den Auswirkungen der Klimakrise betroffen sind, weshalb manche die Dekarbonisierung trotzdem ablehnen, andere den Umbau der Fabrik sogar selbst in die Hand nehmen. So wie die Arbeiter*innen des ex-GKN-Werks nahe Florenz, die aktuell um Spenden für die Produktionumstellung werben - mit Unterstützung der internationalen Klimabewegung.
Arbeits- und Klimakampf gehören zusammen, sagt auch Linus Dolder von Fridays for Future Deutschland und Klimastreik Schweiz. Wie Klaus Dörre fordert die Klimabewegung eine Just Transition, nachhaltige Jobs und gute Arbeitsbedingungen für alle. Mit langfristiger Wirtschafts- und Bildungspolitik wäre das möglich. Denn der Umbau zur Klimaneutralität ist viel Arbeit. Alle müssten mit anpacken - wie, das zeigen die Schweizer Selbstbaugenossenschaften oder die Solarcamps, die FFF in Deutschland organisiert.