Klimageschichte - was wir aus Katastrophen lernen können
Episode 28 – März 2022
Ein Sturm, der über die Nordsee fegt, Dächer abdeckt, Menschen in Gefahr bringt, ganze Landstriche unter Wasser setzt. Oder ein Hurrikan, der über Madagascar hinwegzieht, über eine Stadt wie New Orleans, über Haiti. Oder eine Dürre, die Menschen an den Rand ihrer Existenz bringt, sie zur Flucht zwingt. Was lernen wir aus solchen Ereignissen, und wenn wir etwas lernen: was genau? Diese Frage beschäftigt die Umwelt- und Klimahistorikerin Eleonora Rohland, Professorin an der Universität Bielefeld.
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Die Hintergrundinformationen zur Episode
Menschen haben gelernt, mit Naturkatastrophen umzugehen, lange schon. Und Versicherungskonzerne haben gelernt, die Risiken von Naturkatastrophen einzuschätzen, sich abzusichern. Aber was passiert, wenn sich die Katastrophen häufen, wenn Fluten und Stürme immer häufiger werden, wenn Dürreperioden zunehmen - können Menschen damit noch umgehen? Und sind die Schäden dann noch versicherbar? Mit solchen Fragen beschäftigt sich die Umwelt- und Klimahistorikerin Eleonora Rohland. Sie hat sich in ihrer Forschung mit der Risikoeinschätzung der Schweizerischen Rückversicherungsanstalt, der SwissRe auseinandergesetzt, und sie hat erforscht, welche Konsequenzen die Menschen in der Stadt New Orleans nach dem Hurrikan Katrina im Jahr 2005 gezogen haben, für sich persönlich und für ihre Stadt. Dabei hat sie erfahren, dass so etwas wie ein Bewusstsein für Naturkatastrophen sich erst entwickelt, wenn Menschen immer wieder katastrophalen Naturereignissen ausgeliefert sind - eine Erkenntnis, die nichts Gutes verheisst.