Warum Fliegen tötet - und Nichtstun unethisch ist
Episode 48 – Oktober 2023
Wegschauen hilft nichts, richtig eingesetztes Geld könnte uns retten, und Hoffnung sollte ins Zentrum rücken. Der Klimaethiker Dominic Roser findet deutliche Worte, wenn er über die Rolle der Ethik in der Klimafrage spricht. Und er spart auch nicht mit Kritik an der Klimabewegung. Vieles, sagt er, sei zu kleinräumig gedacht, es fehle an konkreten, verallgemeinerbaren Vorstellungen von Zukunft - Vorstellungen, die für alle gelten, in Nord und Süd.
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Die Hintergrundinformationen zur Episode
Ethik ist in der Diskussion über den fossil verursachten Treibhauseffekt nur ein Randphänomen. Und das hat Gründe. Denn Ethiker:innen stellen unbequeme Fragen, solche, die mitten in die Kernfragen des Problems führen. Etwa die Frage, ob wir auf Kosten kommender Generationen leben dürfen, ob wir gegenüber weit entfernten Menschen überhaupt so etwas wie Mitgefühl und moralische Verantwortung empfinden können, oder warum es uns schwer fällt, in Krisen richtig zu handeln. Um so mehr, sagt der Klimaethiker Dominic Roser, müssen wir uns diesen grundlegenden Fragen stellen. Dabei geht es ihm auch um das so zentrale Thema des «Guten Leben» - ein gutes Leben, sagt er, ist eines, das für alle gelten kann, für die Menschen im Süden ebenso wie für die im Norden; ein gutes Leben ist eines, das jederzeit kopiert werden könnte, und es würde nirgendwo Schaden anrichten. Das sind Zugänge, über die auch in der Klimabewegung viel mehr diskutiert werden sollte, findet Dominic Roser. Nicht zuletzt, um uns darüber zu verständigen, was wir meinen, wenn wir von «System Change» reden.